Kinderstuben
Transfer: Kinderstuben als ergänzendes Bildungsangebot und Brücke zur Kita
Seit 2013 gibt es für Kinder ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer vorschulischen Bildungseinrichtung. Dennoch gibt es weiterhin Kinder, die bis zu ihrer Einschulung keine Kita oder Kindertagespflege besucht haben. In der Dortmunder Nordstadt wurde bereits 2008 das Konzept der Kinderstuben entwickelt. Kinderstuben sind Großtagespflegestellen mit einem besonderen Profil: Drei Tagespflegepersonen unterstützen bis zu neun Kinder im Alter zwischen einem Jahr und vier Jahren. Der gute Betreuungsschlüssel ermöglicht es, dass die Tagespflegepersonen sehr gut auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen können.
Gleichzeitig bieten die Kinderstuben ein verbindliches Angebot für Eltern, die neben den festen Betreuungszeiten für ihre Kinder über eine individuelle Beratung und Gruppenangebote eng eingebunden werden. Die Kinder besuchen eine Kinderstube in der Regel für ca. ein Jahr, danach besteht der Anspruch auf einen Platz in einer kooperierenden Kita. Im Rahmen des Transferprojektes werden interessierte NRW-Kommunen bei der Etablierung von Kinderstuben beraten sowie die Vernetzung zwischen Kinderstuben-Standorten sichergestellt. Seit 2022 unterstützt die Auridis Stiftung zudem den Transfer des Projekts auf weitere Bundesländer.
„Für welche Familien sind die Kinderstuben das richtige Angebot? Für Familien mit Zuwanderungsgeschichte, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, in denen kein Deutsch gesprochen wird, für Familien, die im Wohnblock zu Hause sind (Entlastung für die Eltern durch kurze Wege), für Familien mit Unterstützungsbedarf (vor allem im Erziehungsbereich), für Familien, bei denen eine "engere Elternbegleitung" sinnvoll ist sowie für Familien mit Kleinstkindern, weil gerade die jüngsten Kinder besonders viel Nähe brauchen (1:3 Betreuungsschlüssel).“
- Gudrun Adrian-Koch (FABIDO)